Sonntag, April 12, 2009

Ampelphasen

Freitag Abend haben wir, wie jedes Jahr, auf das Osterfeuer aufgepasst, damit es nicht schon im Vorraus von irgendwelchen Trotteln angezündet wird. Naja, wir passen nicht wirklich auf. Das machen einige junge Leute aus der Feuerwehr während der Nachtwache. Der Rest leistet nur am späten Abend Gesellschaft am Lagerfeuer. Mit Bier.
Nach einigen Bieren hab ich mich dann nachts mit Dicki, meinem Onkel und einem seiner Kollegen (Andre) -dem ich angeblich letztes Jahr ein Kohlebrikett verkauft habe. Ich weiß aber, dass es ein, naja sagen wir mal maximalpigmentiertes, Würstchen war- auf den Heimweg gemacht.

Im ganzen Ort wird momentan der Bürgersteig erneuert. Darum stehen überall diese rot-weißen Aufsteller mit Baustellenlampen rum. Über die Feiertage wird nicht gearbeitet, deshalb stehen sie auf dem unfertigen Bürgersteig. Nachdem Dicki und Alex (jemand aus der Feuerwehr) schon am Donnerstag Abend je eine Baustellenlampe geklaut hatten, wollte Andre nun auch eine für seinen Garten. Also haben wir uns alle an einer versucht. Meine ging erstaunlich einfach ab zu machen. Aber die gefiel ihm nicht. Er wollte eine, die dauerhaft leuchtet. Dass man die bestimmt auch von "blinken" auf "dauerleuchten" stellen kann, wollte keiner hören. Die übrigen Lampen auf dem Weg waren ohne Werkzeug -oder Gewalt- nicht ab zubekommen. Dann fiel Andre auf, dass sich so ein rot-weiße Pfosten auch ganz gut im Garten machen würde. Die wollte er nun aber ohne den großen schweren Fuß haben, weil er so einen schon zu hause hat. Warum hat man so einen Baustellenfuß überhaupt zu hause???
Wie dem auch sei, die Pfosten waren fest an den Füßen dran und ließen sich nicht entfernen. Ja, ich meine, sonst würden sie ja bei jedem bisschen Wind schon wegfliegen!

Nachdem wir wenig erfolgreich durch den Ort gezogen waren und schon das Haus sehen konnten, bemerkten wir eine Ampel vor dem Rathaus, die gegen die Hauswand leuchtete. So eine von diesen mobilen Ampeln, die an Baustellen stehen und unendlich lange rot sind.
Wenn sie so zur Hauswand hin leuchtet, bringt sie ja nichts. Also haben wir sie wieder zur Straße hin ausgerichtet und -etwas entfernt in einer dunklen Ecke- gewartet. Leider kam kein Auto, dass hätte halten müssen. -Hm.. nach dem ersten Lachflash irgendwie langweilig. Aber um halb zwei in einem 1500 Seelen Dorf kann man auch nichts anderes erwarten.-
Und dann kam uns der Gedanke, dass es zu dieser Ampel ja noch ein Gegenstück geben muss. So sind wir umgekehrt, durch das halbe Dorf zurück gelaufen und haben die zweite Ampel gefunden -250m von dem Platz der Nachtwache entfernt...
Die stand leider auf dem Hof des Oberbrandwachtmeisters. Also mussten wir uns das Lachen verkneifen und möglichst leise sein. Andre haben wir die Taschenlampe -zu diesem Zeitpunkt noch ausgeschaltet- gegeben. Ich hab mit meinem Onkel die Ampel versucht umzudrehen. Die Dinger sind sau schwer und haben auf einer Seite zwei Räder. Man muss sie also wie eine Schubkarre schieben, nur das hierbei die Griffe fehlen und man nur die senkrechte Stange hat. Andre hat mit der Taschenlampe rumgespielt und sie "ausversehen" angemacht. Leider ist das keine 08/15 Taschenlampe sondern eine Miniausgabe zweier Flutlichter, die nun nicht nur uns, die Einfahrt, sonder auch die gesamte Häuserfront beleuchteten. In dem Moment sprang auch noch die Ampel auf grün um. Da konnt ich das Lachen einfach nicht mehr unterdrücken. Meinem Onkel gings nicht anders. So haben wir -jeder kennt das, wenn man lacht, geht einem irgendwie auch die Kraft flöten- die Ampel auch nicht mehr halten können und sie ist uns entglitten.
Ich würd ja gerne sagen, es gab nur einen Bums vom Aufsetzen, aber leider ist der Metallfuß der Ampel noch ein wenig über den gepflasterten Bürgersteig gerutscht und hat einen höllen Lärm verursacht.
Dann sind wir ein ganzes Stück lachend -immernoch mit Flutlicht, sonnst hätt uns ja keiner sehen können- gelaufen.

Zuhause haben wir dann noch Omas Kühlschrank geplündert. Aber da war irgendwie nichts drin. -Naja, es war schon was drin, aber darauf hatten wir keinen Appetit.
Da fiel uns der Kuchen vom Nachmittag ein, und wir haben Dicki mit Messer und Teller losgeschickt, drei Stücken Torte zu holen. Der Kuchen steht in der Amtsstube (extra Haus) auf dem Hof. Erst war er ungewöhnlich lange weg, und dann kam er mit drei Tortenstücken zurück -naja, ich sag mal Stücke waren es schon, aber keine typischen Tortenstücke... eins war zwar dreieckig, aber miniklein, die anderen eher länglich und viereckig.
Und dann sagt er noch: Das hab ich extra so geschnitten, damit es nicht auffällt. Jaa, sicher!

Das mit der Torte ist natürlich aufgefallen. Obwohl es eher an der Menge lag, als an Dickis Schneidekünsten. Er hat es doch tatsächlich geschafft, die Form der Torte nicht zu zerstören. Wahrscheinlich hat er nach dem Stücke schneiden so lange an der Torte geschnippelt und die Reste gegessen, bis sie wieder annehmbar aussah.
Die Ampeln hat wohl irgendein Scherzkeks -haha, lustig- nach uns auch entdeckt und so hingestellt, dass man sie nun von dem Bürgersteig auf der anderen Straßenseite sieht.

1 Kommentar:

Frunit hat gesagt…

Bei den Baustellenlampen sind meistens unten zwei Löcher drin. In die kann man mit einem dünnen Schraubenzieher, oder einer Stricknadel oder so reinstechen. Das eine macht die Lampe an bzw. aus, das andere schaltet zwischen Blinken und Dauerlicht hin und her.