Samstag, Februar 09, 2008

der (kl)eine Ring

Eigendlich wollten wir ja mit Anne und einer aus ihrer Klasse deren Abschluss feiern.
Anne und ich haben uns mit Steffan in der Bagatelle getroffen. Der Rest hat kurz nach neun abgesagt.
Wir hatten gerade unsere Cocktails bekommen, als zwei Frauen von WEST reinkamen. Einige mögen jetzt vielleicht denken, kenn ich die Geschichte nicht schon? Nein, dass im Oktober letzten Jahres waren welche von Marlboro...
Aber man lernt ja dazu. Diesmal hab ich der Zigaretten-Frau gesagt, dass wir alle Raucher sind, und schwupps konnten wir an einem Spiel teilnehmen. Anne hat gewonnen. Man musste eine große Mutter eine Schraube hinaufdrehen. Als Gewinn gab es einen Aschenbecher. Für Stefan und mich nichts... nicht mal ein Werbegeschenk...

Nach unserem Cocktail sind wir dann erstmal in die benachbarte Apotheke -die jetzt immer bis um 24 Uhr auf hat- um uns sagen zu lassen, wie man den BMI ausrechnen kann. Wir hatten gelesen, dass man mit einem BMI von 30 die geringste Chance hat an einer Viruserkrankung zu sterben. Also wollten wir wissen, was wir wiegen müssten um diesen Wert zu erreichen.
Aber wir haben es alleine nicht auf die Reihe bekommen, die Formel dafür aufzustellen. Die Apothekerin allerdings auch nicht. Immerhin hatte sie was Besseres. Eine Papp-Drehscheibe, mit der man das ganz einfach ablesen konnte. Wir hatten viel Spaß, und ich glaub der Apothekerin kam ein wenig Besuch auch ganz gelegen.

Dann sind wir zu Stefan. Als wir vor der Tür standen öffnete sich diese und ein Mann hat mir und Anne die Hand gegeben und gesagt "Hallo, ich bin der Onkel". Die Cousine hat sich ähnlich vorgestellt und sein Vater mit "Hallo, ich bin Ingo!" -alle leicht angeheitert.
Während Stefan was zu Trinken holen war, hat Anne eine "Herr der Ringe"-Box entdeckt. Zuerst waren wir nicht in der Lage sie aufzubekommen -es war eine tricky Box mit zwei Deckeln-, aber mann konnte Drinnen etwas klötern hören -was das ganze noch spannender gemacht hat. Wir haben sie dann aber doch, mehr oder weniger durch Zufall, aufbekommen.
Drinnen war .... der Eine Ring. Was sonst? Ich meine was konnte man bei einer kleinen, rechteckigen "Herr der Ringe" Box schon erwarten???
Da Stefan noch nicht zurück war, haben wir ihn anprobiert. Er passte bei uns nur über den kleinen Finger. Als Stefan wieder ins Zimmer kam, haben wir ihm den Ring gegeben und gefragt, auf welchen Finger er bei ihm passt. Er hat ihn sich -ganz selbstverständlich- über den Ringfinger gezogen. Bei Anne und mir hätte er da nicht mal über den Knöchel gepasst. Bei Stefan allerdings auch nur ein mal.
Nachdem der Ring drauf war, kam er nicht wieder runter.
Ich konnte mich nicht wieder einkriegen und Anne gings nicht anders. Stefan hat am Ring gezerrt, aber er hat sich kein Stück bewegt. Wir haben ihm ja geraten, es mit Seife zu versuchen, worauf er nicht reagierte. Aber auf Mädchen hört man bei solchen Problemen so wie so nicht...!
Als er ihn aber auch mit den Zähnen nicht abziehen konnte musste dann doch die Seife dran.
Und wer hätte das gedacht, er ging auf Anhieb ab!

Freitag, Februar 01, 2008

Hatha-Yoga

Da denkt man sich, man tut mal was gutes für Körper und Seele, und schwupps ist man in so 'nem Sektenverein!

Da die ganze Welt ja so von Yoga begeistert ist, dachten Nele, Julia und ich, dass wir es vielleicht auch mal ausprobieren sollten. Also sind wir heute Vormittag hin.
Der Kurs war recht gut besucht, was uns zunächst hoffen lies, dass er auch gut ist. So viele Menschen können sich nicht irren ... obwohl, vielleicht doch...?

Nele, Julia und ich saßen hinten, etwas von einander getrennt auf Matten. In Socken. Einige passioniertere Anhänger dieses Sportes saßen auch ganz barfuß rum.

Alles fing damit an, dass wir alle die Augen schließen und 100 mal in der Minute durch die Nase ein und ausatmen sollten. War es vorher gespenstisch still, war es jetzt unheimlich laut. Ich meine, was erwartet man auch, wenn 30 Leute gleichzeitig, sehr schnell und sehr stark durch die Nase röcheln.

Hier hab ich das erste mal darüber nachgedacht, ob ich den Raum einfach leise durch die Tür -die direkt hinter mir war- verlasse. Hätte wahrscheinlich noch nicht mal jemand mitbekommen, die hatten ja alle die Augen zu.

Danach kam das obligatorische "OHHHMMM" das auch -gefühlte- drei Stunden anhielt. Hier hab ich zum zweiten mal über das Verlassen des Kurses nachgedacht.
Das ganze war einfach nur unheimlich. Am Ende waren grade mal 10 Minuten vergangen

Danach kam der "aktive" Teil, beginnend mit dem Sonnengruß. Ich dachte immer, das wäre nur eine einzige Form, aber es war eine Folge von vielen, vielen Übungen, die einfach aneinander gereiht waren. Vom "Brett" zum "nach unten schauenden Hund" (Bild) zur "kleinen Kobra" zurück zum "nach unten schauenden Hund", so dass man am Ende wieder im "Brett" stand.

Nachdem wir das ungefähr 100 mal gemacht hatten kam der kurze Sonnengruß, der sich von dem vorherigen Sonnengruß nur durch einige Erweiterungen unterschied. Hinzu kam der "nach oben schauende Hund", der eigendlich genauso wie die "kleine Kobra" aussah, aber anscheinend total anders war. An dieser Stelle wollte ich zum dritten mal gehen, weil es einfach keinen Spaß gemacht hat.

Im Anschluss kamen unendlich lange Dehnübungen im "nach oben schauenden Hund". Arsch anstrengend! Das hab ich sogar noch am nächsten Tag gemerkt. Nachdem wir schon lange Zeit in dieser Position verharrt hatten, und ich mich schon gefragt hatte, ob der Guru vorne eingeschlafen sei, oder in seiner Meditation einfach vergessen hatte, dass er 30 Leute im "nach unten schauenden Hund" gelassen hatte, sind wir zum "Dreieck" übergegangen.

Am Ende der Dreiecksübung hab ich gedacht ich wär ausversehen in einen Geburtsvorbereitungskurs gerutscht. Etwas weiter hinten im Raum hat eine Frau gestöhnt, als wenn sie gleich ein Kind bekommen würde. Da wollte ich aber wirklich gehen.

Ganz zum Schluss kam eine Entspannungsübung. Also am Schluss ist vielleicht etwas übertrieben, die Entspannung kam mir länger vor als die ganze Stunde vorher. Ich hab zwischendurch immer mal wieder geguckt, ob überhaupt noch jemand im Raum war. Ich hatte echt bedenken, dass ich da am Ende alleine liege.
Das Programm wurde mit einem sektenmäßigen "OHHHMMM" beendet.

Auf der Rückfahrt, im Bus, haben Julia und ich dann -nicht gerade leise- über den Kurs gelästert. Ich habe Julia aus dem Programmheft das Power-Yoga-Angebot vorgelesen. Nach dem ich meinte, dass es noch schlimmer kommt, da Power-Yoga eine erweiterte Version vom Hatha-Yoga war, hat sich eine Frau gemeldet.
"Also ich war auch gerade in dem Kurs! Was war an dem denn so schlimm?"
Unangenehm! Man kann der ja auch nicht einfach so sagen, dass es einem zu Sektenlike war.