Sonntag, Oktober 29, 2006

auf dünnem Eis

Sonntag so gegen 18:00 Uhr, ich war mal wieder bei Julia.
Der Zauberer ist nach hause gekommen.

Um 19:30 kam Julia dann auf die tolle Idee, mal auszuprobieren, ob man seine Nachbarn mit einem Glas -so wie das in Agentenfilmen immer gemacht wird- belauschen kann.
So lag sie dann keine 2 Minuten später mit einem Garfield-Glas auf dem Boden und hat versucht den Zauberer unter ihr zu hören. Ohne Erfolg, da der Teppich im Wohnzimmer alle Töne verschluckte.
Um zu testen, ob die Methode überhaupt funktioniert, hab ich mich mit dem Glas an die Wohnzimmerwand gelehnt und Julia hat im Esszimmer gesprochen. Ich konnte sie zwar hören, aber das lag wohl eher daran, dass die beiden Zimmer direkt an einander liegen, und die Zwischentür offen stand...
Also ist Julia in ihr Zimmer und ich hab mich an die entsprechende Wand gestellt. Da hab ich sie dann auch gehört (ok, sie konnte mich auch durch den Flur hören), aber auch einen Fernseher. Den Fernseher des Zauberers! Aber den kann man auch so hören, wenn man einfach mal leise im Wohnzimmer steht...
Das ganze hatte aber ein Gutes. Wir wollten den Zauberer verfolgen, sobald er das Haus verlässt (er bleibt nie lange zu hause, und Abends sowieso selten), um zu gucken, wohin er so geht. Die Idee haben wir zwar schon länger, aber es hat sich noch nie so die Chance dazu ergeben.
Zuerst brannte beim Zauberer nur ganz normal das Wohnzimmerlicht. Doch dann hat er irgendwann die Gardinen zugezogen. Das haben wir für ein Zeichen gehalten, dass er jetzt gleich das Haus verlässt. Wir haben alle Lichter in der Wohnung ausgemacht, uns unsere Schuhe angezogen und waren dann immer abwechselnd aufm' Balkon, um zu gucken, ob im Stockwerk darunter endlich das Licht ausgeht und ob das im Treppenhaus angeht.
Damit haben wir knapp 20 Minuten verbracht, ohne das was passiert ist.
Dann mussten wir beide aufs Klo!!!
Ich bin dann zuerst, und Julia hat am Guckloch das Treppenhaus beobachtet. Als ich dann an der Tür stand, und Julia auf Klo war ging eine Tür im 2. Stock auf und das Licht im Treppenhaus an. Ich war leicht in Panik, da ich nicht wusste was ich machen sollte. Also hab ich mir das nächst-beste Handy, das ich finden konnte, geschnappt -damit ich Julia meine Position durchgeben konnte, für den Fall, das ich den Zauberer hätte vorerst allein verfolgen müssen- und wollte runter. Julia meinte, ich solle erst nochmal vom Balkon gucken.
Alles nur falscher Alarm! Das Licht beim Zauberer war noch an. Unten hat nur jemand einen Müllsack rausgebracht.
Mittlerweile war's auch schon nach Acht. Ich hab dann erstmal zu hause angerufen, um Bescheid zu sagen, dass es später werden könnte.
Dann waren wir wieder eine ganze Weile damit beschäftigt, immer mal wieder vom Balkon und durch den Spion zu gucken. Irgendwann wars' dann langweilig, und ich dachte mir, ich könnte Julia ja mal ein wenig ärgern. Ich hab mich über den Balkon gebeugt, und ihr gesagt, dass das Licht aus wäre. Ich hätt ja nicht ahnen können, dass sie gleich loseilt, und sich beinahe noch (beim Versuch durch die Balkontür zu springen) auf die Fresse packt....
Danach war dann auch erstmal kurz Ruhe. Julia hat sich Gurkensalat aus der Küche geholt und ihn im dunklen Wohnzimmer gegessen. Naja, es wär egal gewesen, wo sie gegessen hätte, es war ja überall dunkel. Eigentlich zu dunkel, da wir feststellen mussten, dass dunkle, stille Wohnungen auch zu zweit unheimlich sind.
Dann hat Mama angerufen und mich beschuldigt, unseren Korkenzieher verschlampt zu haben. Ich hatte ihn nicht mal!! Aber sie hat sich später wenigstens entschuldigt. Ich musste sie ganze 3 Minuten lang davon überzeugen, dass ich keine Ahnung habe, wo er ist.
Ausgerechnet da musste der Zauberer sein Licht löschen...
Nach dem Telefonat bin ich wieder auf den Balkon und hab das Unglück gesehen. Dummerweise wollte Julia mir nicht glauben. Sie konnte sich erst von ihrem Gurkensalat losreißen, als ich meinen Pullover gepackt hatte und schon halb aus der Tür war.
Das Licht im Treppenhaus war allerdings aus (es bleibt immer 3 Minuten an) und so nahmen wir an, dass der Zauberer schon weg wäre. Wir sind dann -nicht gerade leise- die Treppen runtergestürmt und haben gesehen, dass beim Zauberer doch noch ein kleines Licht brannte. Aber da wir Angst hatten, dass er genau jetzt rauskommen könnte, sind wir weiter und nach draußen. Da haben wir uns dann erstmal auf der anderen Straßenseite versteckt. Ich wollte mich ja hinter einem Auto verstecken, aber Julia musste darauf bestehen, dass wir uns hinter einen dünnen Baum stellen. Da haben wir dann gute 15 Minuten gewartet, ohne dass sich irgendwas im Treppenhaus oder in der Wohnung des Zauberers etwas getan hat.
Während der Zeit haben wir uns gefragt, ob wir uns auf dünnem Eis bewegen würden, wenn wir einen psychisch Kranken verfolgen würden. Aber was tut man nicht alles für ein Abenteuer...
Julia hatte den "fabelhaften" Einfall, dass wir ja einmal um den halben Block laufen, dort auf den Spielplatz gehen könnten, um von da aus zu gucken, ob der Zauberer vielleicht mittlerweile im hinteren Teil seiner Wohnung war. Der Haken an der Sache: man hat dafür nur 3 Minuten, da das Licht im Treppenhaus ja nicht länger brennt, und wir nur so feststellen konnten, ob jemand das Haus verlassen hatte.
Also sind wir gerannt. Aber vom Spielplatz aus ließ sich sein Schlafzimmer nicht ausmachen (ich denke mal, er hatte da auch kein Licht an). Wir sind wieder zurück. Allerdings auf dem anderen Block, da wir dem Zauberer nicht in die Arme laufen wollten, falls er doch schon draußen war.
Dann haben wir nochmal 10 Minuten hinter dem Baum gefroren. Aber dann wurde uns das zu bunt und wir sind wieder zu Julia.
Vom Balkon aus konnte man jetzt auch wieder einen schwachen Lichtschein aus seiner Wohnung sehen.
Wir haben dann noch bis 22:00 leise ferngesehen und sind bei jedem Geräusch auf den Balkon und zur Tür.
Aber passiert ist nichts mehr...

Freitag, Oktober 27, 2006

"Hier ist das Altonaer Wochenblatt, können Sie bitte aufmachen"

Heute war gegen Nachmittag nicht mehr sonderlich viel los in der Apotheke. Also bin ich mit Shemsi, der PKA, ein Medikament zu einem Kunden bringen gegangen. War nicht weit, nur auf dem Block gegenüber. Nach dreimaligem Klingeln hat dann die Oma auch endlich aufgemacht.

Anfang der Woche war ich schon einmal da in der Nähe gewesen, um dort etwas wegzubringen. Damals war der Patient aber nicht da gewesen. Darüber hatte ich mich ein wenig geärgert, da es sich um ein 11-stöckiges Haus, mit einem gläsernen Fahrstuhl an der Außenseite des Gebäudes, handelte und ich sehr gerne mit dem Fahrstuhl gefahren wäre. Gegenüber ist ein Spielplatz, der früher mal ein Friedhof war, wenn man nach dem mit Kreuzen verzierten Zaun und der halb verfallenen Krypta geht...

Als wir wieder aus dem Haus der Oma waren, kamen wir auf den Gedanken, dass wir ja mal den Fahrstuhl ausprobieren könnten. Wir sind also zur Tür am Fahrstuhl. Der Fahrstuhl führte ab dem 3. Stock zu Wohnungen, die über Laubengänge (wie bei Anne) zu erreichen waren. Weiter links gab es noch einen Eingang für das normale Treppenhaus und die, die nicht in den Laubengängen wohnten. An der Tür haben wir dann (oben angefangen) uns immer weiter nach unten durchgeklingelt. Zuerst nur vereinzelt, aber als wir damit keinen Erfolg hatten, haben wir in 4 Stockwerken auf einmal geklingelt. Mit dem Ergebnis, dass ganz viele Menschen auf einmal an der Sprechanlage waren und uns keiner so richtig zuhören konnte. Wir haben uns als Zusteller des Altonaer Wochenblattes ausgegeben. Eine Frau wollte uns dann auch endlich aufmachen, von den Anderen kam nur rauschen und murmeln (können mehrere Menschen gleichzeitig bei einer Sprechanlage reden??). Anscheinend war der Summer kaputt. Man konnte sie durch die Sprechanlage summen hören, aber unten kam nichts an.

Von dem Rückschlag haben wir uns aber nicht entmutigen lassen. Wir sind zur anderen Tür und haben da das ganze nochmal versucht. Im obersten Stock war keiner da. Shemsi hat dann eine Klingel mit türkischem Familiennamen gewählt -mit der Begründung: "die verstehen uns eh nicht"- und es hat auf Anhieb geklappt. Wir sind mit dem Fahrstuhl des Treppenhauses in den 4. Stock und von da über einen Laubengang zum gläsernen Fahrstuhl und in den 11. Stock.

Man hatte von da aus einen ganz tollen Blick.
Wir waren nach knapp 40 Minuten wieder in der Apotheke.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Ich allein zu Haus

Ich bin jetzt schon seit 2 Tagen allein zu Hause. Mama ist in Wien auf einer Messe, Peter und Dicki sind in den Harz.
Ich muss sagen, es ist stink langweilig ... und man redet so wenig ... mal abgesehen von den Selbstgesprächen, die ich regelmäßig führe und den Konversationen, die ich mit meinem Kater habe. Ich habe festgestellt, dass Indi eher eine Reaktion auf das zeigt, was ich sage, als mein Stalker.

Dagny (die Leuchte aus meiner Klasse)war heute bei Julia in der Apotheke (sie wusste nicht, dass Julia da arbeitet) und hat nach einem Praktikumsplatz gefragt. Ist aber nichts geworden.

Ich habe mir einen Kürbis gekauft und ihn ausgehöhlt. Sehr zur Freude von Indi, der Geschmack am Innenleben gefunden hat. Naja, wer's mag...

Freitag, Oktober 20, 2006

Tee kochen in der Praxis

Ich hab doch noch ganz spontan einen Praktikumsplatz für die Ferien in einer Apotheke bekommen.
Die erste Woche ist jetzt um, und ich muss sagen, dass es irgendwie ein wenig langweilig ist. In der Apotheke ist nämlich tote Hose. Wir sind etwas "ab vom Schuss", an der Ecke Max-Brauer-Allee und Holstenstraße. Da gibts' weder Ärzte in der Nähe, noch Laufkundschaft.
Die Mitarbeiter da meinen, dass im Schnitt so um die 100 Kunden pro Tag kommen, aber das kann ich mir eigendlich kaum vorstellen. Es gibt zwischendurch immer mal wieder mal 'ne Stunde, in der die Türglocke kein einziges Mal zu hören ist.

Dadurch sind natürlich auch alle Mitarbeiter fast ununterbrochen hinten und arbeiten da, so dass man sich gegenseitig ständig die Arbeit wegnimmt.
Ich bin in der Regel 9 Stunden da. Eine Stunde davon ist Mittagspause (aber wenn ich mal 15 Minuten länger mache, ist das auch nicht schlimm) aber insgesamt arbeite ich von den restlichen 8 Stunden vielleicht die Hälfte. Die anderen 4 Stunden kann ich mich dann ausgiebig mit meinen Kollegen bei vielen Tassen Tee unterhalten.
Soviel Tee hab ich glaub ich noch nie außerhalb der Weihnachtszeit getrunken. Na Gottseidank haben wir das schon im Unterricht gelernt!!

Aber wenigstens sind die Kollegen alle nett und die Gespräche auch immer interessant. Nur die Kunden, die sich erdreisten während eines solchen Kaffeeklatsches zu stören... unglaublich, wie dreist die sind einfach so zu kommen und Medikamente zu kaufen....

Nächste Woche werd' ich mal versuchen, die Kunden zu zählen und zu messen, wie viele Stunden ich nicht mit Tee trinken zubringe.

Montag, Oktober 09, 2006

Trinkt Salzwasser!

Heute ging es in Chemie um Demineralisiertes- und Salzwasser.
Wenn man Salzwasser zum verdampfen bringt, bleiben die Salzkristalle im Behälter. So weit alles klar.
Mir kam dann die Überlegung, dass man das ja auch andersrum machen kann, um aus Salzwasser Trinkwasser zu machen. So wie es immer in der Micky Maus beschrieben ist, für den Fall, dass man mal auf einer einsamen Insel strandet. Dann sind ja alle Mineralien aus dem Wasser draußen.
Aber warum steht dann auf dem demineralisierten Bügelwasser, dass man das nicht trinken soll.

Ich hab mich also gemeldet, und die Frage gestellt
"Wenn ich auf einer einsamen Insel strande, koche ich das Wasser ja auch und fange den Dampf dann wieder auf um es zu trinken. Wenn das das Gleiche ist (vom Prinzip her) wie das Bügelwasser, warum kann ich dies dann nicht trinken?"

Naja, die Antwort war denkbar einfach:
man kann Bügelwasser trinken!

Kurz danach dreht sich Püppi zu mir um, mit einem leicht amüsierten Gesicht:
"Aber warum willst du denn das alles machen. Ich meine, wenn du auf einer Insel bist (sie machte dazu eine kreisförmige Bewegung mit ihren Händen), da ist doch so viel Wasser??"
"Hä, aber du kannst das doch nicht trinken!!!"
"Aber (wieder mit ihrer Handbewegung) eine Insel ist doch immer von Wasser umgeben!"

Wir haben sie dann aufgeklärt.


"Ich hab letztens ein spannendes Hörbuch gelesen!"

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Katerfrühstück

Neeeiiin, nicht das was jetzt jeder denkt!!!
Als wenn ich so was brauchen würde... naja, ab und zu schon...

OK, zurück zum eigentlichen Thema
Meine Mama will sich heute morgen gemütlich Frühstück machen und geht zum Kühlschrank. Der Kater saß die ganze Zeit unbemerkt auf dem Kühlschrank. Allerdings etwas zu weit an der vorderen Kante... Als Mama die Tür geöffnet hat, teilte sich sozusagen der Boden unter den Füßen des Katers und er fiel. Er konnte sich allerdings in letzter Sekunde noch an der Kühlschranktür-Kante halten.
Mama hat das ganze irgendwie nicht mitbekommen und erst im Augenwinkel den Kater gesehen, wie er in der Kühlschranktür hing und mit den Füßen nach Halt auf den Saftpaketen suchte. Vor Schreck hätte sie beinahe laut geschrien. Sie hat den Kater dann aber doch von der Tür gepflückt.