Mittwoch, Juni 30, 2010

Brotmessermordversuch & Totschlag

Letzte Nacht um 2 hab ich bemerkt, dass es doch schon später ist und ich eigentlich auch genug vom Lernen hab. Also hab ich den PC runter-, den Laptop hochgefahren und das Schreibtischlicht ausgemacht.
Vor kurzem hab ich mir nen batteriebetriebenen Lampion besorgt und ihn an die Decke gehängt. Den wollte ich jetzt an seinem kleinen Schalter ausmachen, greif Richtung Lampion ... und entdecke ein super eklige Spinne, die da an der Seite dran sitzt.
So einen braune, mit dickem Körper und kurzen aufliegenden Beinen, die wahrscheinlich auch noch springen kann. Also eine von der übelsten Sorte!
Uahhhh! ich mag mir gar nicht vorstellen, wo die gelandet wäre, wenn ich den Lampion angefasst hätte.

Es ergaben sich also zwei Probleme:
1. die scheiß Spinne da weg zubekommen und
2. -und das ist eigentlich viel wichtiger für einen ruhigen Schlaf- sicher zu gehen, dass sie nicht wieder zurück kam. Dafür gibts nur einen sicher Methode, TOT. Und das im Idealfall möglichst ohne dass sie sich vorher noch bewegt und noch ekeliger aussieht.
Mit den Gedanken bei der Ausarbeitung eines Plans, wie ich das am besten bewergstellige, bin ich ungefähr 20 Minuten um den Lamion gekreist. -Naja, es war wohl eher ne Eiform in der ich gelaufen bin, weil ich auf der Seite der Spinne etwas mehr Abstand genommen habe.

Für den Staubsauger wars eindeutig zu spät, das wollte ich meinen Mitbewohnern nicht antun und der Papier-Lampion hätte es wahrscheinlich nicht überlebt.
Den Lampion abnehmen ging per se nicht, da hätte ich ihn ja anfassen müssen.
Und Erschlagen war auch nicht drin. Da wär der Lampion inklusive Spinne wohl nur durchs Zimmer geflogen und die Monsterspinne entwischt. -In dem Fall hätt ich wohl das Zimmer wechseln müssen...

Dann kam mir die beste Idee, die ich um diese Uhrzeit und in einer solchen Situation hätte haben können.
Ich leerte meine große Kauflandtüte (die mit dem Standboden), in der ich meine Pfandflaschen sammle und platzierte sie unter dem Lampion auf dem Fußboden. Jetzt musste ich diesen nur noch abhängen und in die Tasche fallen lassen. In der Hoffnung, dass dieser auch in der Tasche landet und nicht durchs Zimmer rollt. -das hätte genau die gleiche Konsequenz nach sich gezogen, wie in dem Szenario, in dem der Lampion durchs Zimmer geflogen wäre...
Die Laterne mit den Fingern abhängen ging natürlich nicht. Da wäre die Hand ja zu dicht an der Spinne.
Also hab ich nach etwas langem gesucht. Ein Lineal, Stock oder irgendwas, was eine ähnliche Länge hat. Tja, ausgerechnet so was gabs nicht im Zimmer. Also bin ich in die Küche. Aber auch da sah es eher mau aus. Das beste was ich finden konnte war das Brotmesser. Es war lang und zumindest flach womit man unter den Haken des Lampions kommen konnte.

Zurück im Zimmer prüfte ich aus sicherer Entfernung, ob die Monsterspinne noch da war. Gott sei dank saß sie immer noch an der selben Stelle. -Oh Gott, wenn die weg gewesen wäre... ...hätte wohl auch ein Zimmerwechsel angestanden
Ich hab mich auf den Stuhl gestellt (im 90° Winkel zur Spinne) und mir prompt den Kopf an der Dachschräge gestoßen. Nach einer endlos langen Zeit des Zögerns hab ich mich dann doch getraut und mit der Messerspitze den Haken des Lampions von der Decke gelöst. Er ist wie geplant in die Tasche gefallen.
Bis hierhin hatte ja alles fast einwandfrei geklappt und ich hatte noch Hoffnung bald ins Bett zu kommen.

Die Tasche habe ich schnell aber vorsichtig durch die Tür auf den Flur befördert. Die Tür hatte ich natürlich schon offen stehen gehabt -man will ja nicht, dass die Spinne aus der Tasche klettert, während man die Tür öffnet.
Auf dem Flur stand ich jetzt vor dem Problem, dass die Spinne ja immernoch lebte. Und ich wollte bestimmt nicht, dass sie den Weg zu mir zurück findet. -Wenn sie es einmal ins Zimmer geschafft hatte, würde sie den Weg bestimmt auch ein zweites Mal finden

Die Spinne saß am Boden der Tasche. Erschlagen erschien mir in dem Moment als die beste Lösung. Ballerinas und Flipflops waren eher ungünstig. Damit kann man zwar schnell zuschlagen, aber meißt endet das in einem wiederholten, wahllosem Gekloppe. Und dafür war in der Tasche nun wirklich kein Platz -und es war halb drei Nachts. Zudem wollte ich auch den Lampion, der ja auch noch in der Tüte war, nicht zerstören -im Nachhinein hätte ich auf den Lampion scheißen sollen, er hat nur 1€ gekostet!
Ein paar Stiefel waren auch da. Die kann man sich theoretisch über die Hand ziehen und dann in aller Ruhe die Spinne zerdrücken. Theoretisch! Denn in dem Fall hat man ja nur eine!!! Schuhsohle zwischen seiner Hand und der Spinne. Für so eine Verzweiflungstat war ich noch nicht müde genug.
Und wenn die Spinne unterm Schuh klebt kann man die ja auch erstmal nicht anziehen.

Im Zimmer, neben der Tür, stand noch ein Sprühdeo mit Blütenduft. Als die ganze Tasche mit weißen Dunst eingenebelt war, hoffte ich wirklich, dass es die super eklige Spinne erwischt hätte. Zumal auch das Deo schon aus den letzten Löchern pfiff und für eine zweite Runde Gasangriff nicht zu gebrauchen war. Als der Nebel sich aus der Tüte verflüchtigt hatte sah ich die Spinne. Zuerst war ich mir nicht sicher ob sie tot ist aber dann bewegte sie sich wieder.
OK, zugegeben, ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass sie nach einer Deoflasche schon drauf geht. Also hab ich den letzten Rest auch noch reingesprüht. Die Spinne lief hin und her und schlüpfte unter den durchsichtigen Einlegeboden der Tasche.
Super, jetzt konnte man die Spinne zwar sehen, aber nicht mehr einsprühen. Aber dafür war das erschlagen wieder leichter, weil ja noch eine zusätzliche schützende "Wand" zwischen mir und Spinne war. Aber die Schuhe waren auch jetzt noch keine Option. Zu unpräzise für die Tüte.
Also hab ich das Messer wieder geholt. Damit wollte ich den Einlegeboden über der Spinne runter drücken.
Da mein Blutdruck immernoch bei gefühlten 230 zu 180 war, lief der eigentlich wohldurchdachte Plan dementsprechend hektisch ab.

Ich stieß mit dem Messer nach unten in die Tasche. Dabei blieb die Spitze im Einlegeboden stecken -das war so nicht geplant und ich bin ein klein wenig in Panik verfallen.
Als ich es gleich wieder nach oben zog -man will die Hand ja nicht zu lange in einer Tasche mit der Spinne lassen- kam der Boden mit hoch. Da ich zu dem noch weiter mittig als geplant getroffen hatte, wurde die Spinne durch das eine Ende des Bodens nach oben katapultiert und flog in einem hohen Bogen -so hoch, dass sie sogar schon über den Rand der Tasche kam- durch die Luft und landetet am anderen Ende der Tasche wieder in selbiger.
Der Schocker schlechthin! Ich bin erstmal durch den halben Flur gerannt. Nachdem ich mir sicher war, dass die Spinne nicht auf mir gelandet war, bin ich langsam wieder zurück zur Tüte. Die Spinne war noch drin -immerhin! Besser, als wenn sie sich wieder frei im Flur bewegen würde.
Das Messer war jetzt wieder zur schlechteren Waffe geworden, da die Spinne wieder überhalb des Einlegebodens war. Also habe ich mich doch für die Variante des wahllosen Schuhgekloppes entschieden. Vorher wollte ich aber noch den Lampion rausholen -ja, den 1€-Lampion... und ja, ich hab ihn mit dem Messer an seinem Aufhänger da raus gefischt...
Danach hab ich dann mit einem Ballerinaschlappen recht wahllos in der Tüte rumgeschlagen -und das nicht gerade leise...
Nachdem die Spinne sich nicht mehr rührte hab ich den Schuh weit weg von meiner Tür platziert und die Tüte vorsichtig in die Dusche gestellt -in der Hoffnung, dass Sofia sich am nächsten Tag erbarmt und mir die Spinne da raus macht.

Gegen 3 Uhr war ich zwar noch recht adrenalingeladen, hab mich aber sicher genug gefühlt, um schlafen zu gehen.
Am nächsten Nachmittag war leider keiner da um die Leiche aus der Tüte zu entfernen. Also hab ich sie mit Wasser voll laufen lassen, bis die Spinne rausgeschwemmt wurde. Sie stand trotzdem noch 3 Tage im Bad.
Die Ballerinas hatte ich dementsprechend länger nicht mehr an.

Montag, Juni 14, 2010

Sonnenbrand

Heute in der OC-Vorlesung:

ich kanns nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaub der Professor hat gestern vielleicht den Deutschlandsieg gefeiert. Sonst ist der ja meistens etwas seltsam und weniger lustig drauf. Naja, ich würd mich drauf einlassen zu sagen, dass er einen eher eigenwilligen Humor hat.

Kurz vor der Stunde (der Prof war noch nicht da) gab es ein lautes Geräusch und alle im Höhrsaal verstummten. Keiner hatte ne Ahnung, wo das Geräusch her kam. Dann öffnete sich die Tür und der Professor kommt mir einem Blashorn und einem breiten Grinsen rein.

Später, während er ein paar Folien auf den Overheadprojektor legte, gesellte sich eine winzige Fliege dazu. Bei der dritten Folie hatte er sie zwischen Folie und Projektor eingeklemmt. Irgentwer aus der ersten Reihe -jaa, die ist bei uns doch tatsächlich belegt! Und das obwohl massig Platz im Höhrsaal ist- hat ne Bemerkung darüber gemacht, so dass auch der Professor die halb zerquetschte Fliege bemerkte.
Er nimmt also die Folie und schiebt mit der Seite die Fliege -auf sehr unsanfte Art- zur Seite. Als sie das Ende des Projektors erreicht ist sie offensichtlich tot und der Professor legt die Folie mit dem Kommentar "Na, die ist wohl an nem Sonnenbrand gestroben" wieder auf.
-jaa klar, wer glaubt das denn nach der Aktion?