Donnerstag, Februar 26, 2009

Keksdosenregen

In der Mittagspause wollte ich mal kurz bei der Post vorbei gucken. Der schnellste Weg ist dabei durch den Falkenried. Wer den Falkenried nicht kennt, dass ist eine Ansammlung an sehr modernen, hohen Gebäuden, in denen Büros und Arztpraxen sitzen (regionales RTL kommt auch von dort). Von der Straße am Kanal kommt man durch eine Treppe da hinauf. In einem der Erdgeschossfenster sitzt auch ein Wackelkopf wie auf meinem Studi-Profilbild. -aber das tut hier nichts zur Sache...
Ich schlender also so -etwas gedankenverloren und wenig aufmerksam- durch die Häuserschlucht. Es war ja heute ohnehin sehr windig, aber hier muss man schon richtig gegen anlaufen -da hält auch 3 Wetter Taft nicht!
Plötzlich ertönt ein Geräusch. Jeder der mal als Kind ein Theaterstück aufgeführt hat, oder ein Hörspiel gemacht hat, kennt das: wenn man Donner erzeugen will, wackelt man mit so nem komischen Wabbel-Blech und dann kommt da eben ein ganz typischer Klang bei raus.
Es war genau das Geräusch. Nur eben 100 mal lauter, da es von allen Häuserwänden wiederhalte. Bevor ich sehen konnte, woher das ganze kam, schlug neben mir eine leere Keksdose ein. Und dann kamen tausende blaue, grüne und goldene Keksdosen auf mich zu. -Ok, es waren nur knapp 30, aber es sah nach mehr aus.
Eine Frau hatte eine kleinen Wagen mit leeren Keksdosen aus einem Hauseingang geschoben. Der Wind hatte die Dosen erwischt und weggeblasen. Ich hätts ja nicht gedacht, aber Keksdosen können richtig fliegen!!!
Nach den ersten paar Keksdosen, vor denen man sich auf meiner Kopfhöhe echt in acht nehmen musste, rollten die meisten ECKIGEN Keksdosen, durch den Wind angetrieben, über den ganzen Platz in Richtung Treppe. Die Deckel flappten immer von der Innen- auf die Außenseite, aber auch die waren auf dem sicheren Weg Richtung Straße! Ich bin also zwischen hunderten von Keksdosenteilen hin und her gelaufen, und habe versucht die schnellsten davon einzusammeln und wieder in den Hauseingang zu bringen. Zusammen mit der Frau und der Hilfe einer Arzthelferin, die aus dem zweiten Stock Anweisungen gab, in welchen Ecken und Büschen sich Keksdosen verfangen hatten, konnten wir alle Dosen wieder einsammeln.
Es war drei Minuten lang super bunt, laut und etwas skurril, aber es war mal eine unterhaltsame Mittagspause.