Dienstag, März 18, 2008

Baumstrumpf

Ich war mit Cèline und Melanie auf dem Weg zum Down Under. Unterwegs wollten wir noch den ein oder anderen Cache suchen (das ist eine Art Schnitzeljagt, bei der man kleine Dosen sucht http://www.geocaching.com/ ).

Nach einigen Caches waren wir auf der Autobrücke beim Ziegelteich. In der Beschreibung des Versteckes gab es den Hinweis "Baumstumpf". Wir untersuchten also alle leicht zugänglichen, in der Nähe befindlichen Baumstümpfe ab, ohne Erfolg. Also haben wir uns an den Abhang von der Straße weg, weiter zu dem Rundweg zum Teich vorgearbeitet.
Und da sahen wir ihn. Einen Damenstrumpf, der an einen Baum geknotet war. Da wurde es Cèline und mir bewusst: In der Beschreibung stand nicht "Baumstumpf" sondern "Baumstrumpf"! Wir hatten einfach nur das "R" überlesen... zumindest haben wir uns das von da an erfolgreich eingeredet und uns gegenseitig so hochgeschaukelt, dass wir davon 100%ig überzeugt waren.
Wir näherten uns dem Baum, was bei dem matschig-erdigen Boden am Hang nicht so einfach war. Cèline war zuerst am Baum und griff nach einem dicken Ast, der leider nachgab und abbrach. Sie konnte sich aber noch halten. Melanie wollte unserem Erfolgsfund nicht so ganz trauen und hat alles vom Weg oberhalb des Hanges verfolgt.
Am Baum angekommen haben wir erstmal den Socken untersucht. Er war mit seinem Ende fest an den Baum geknotet, am Fußende war ein weiterer Knoten, der etwas in Plastik eingepacktes in der Fußspitze des Strumpfes hielt. -ein Cache enthält meist ein Logbuch, das oft in Plastik eingepackt ist, um es vor Feuchtigkeit zu schützen-
Ich hab mich am oberen Knoten versucht während Cèline unten noch am abtasten war. Als sie dann auch noch der Meinung war, dass der Inhalt dreieckig wäre, waren wir natürlich 3 mal so motiviert das Ding zu öffnen. Man kann sich da echt in was reinsteigern...
Mein Knoten war kaum zu lösen. Wir mussten am Ende sogar mit Stiften dran rumhebeln.

Während der Aktion ist mir etwas in den Ausschnitt gefallen. Ich hab mich unheimlich erschrocken, da mein erster Gedanke war, dass da eine -doch relativ große- Spinne vom Baum gefallen sein müsste. Ich hab das Ding also hastig aus meinem Ausschnitt gefischt und anschließend sofort im hohen Bogen weggeworfen. Beim fliegen fiel mir die Farbe auf: Lila.
Ok, das war zumindest keine Spinne... Ja klar, das war eine Blüte vom Baum!
Beim nach oben schauen wurde mir dann klar, dass das total absurd war.
1. tragen solche Bäume keine so intensiv lilafarbenen Blüten und
2. war es noch viel zu kalt für Blüten
Dann dämmerte es mir langsam und Cèline musste am Hang entlang klettern und mir meinen Ohrring zurückholen...

Nach mehr als 10 Minuten hatten wir den Strumpf dann endlich vom Baum. Cèline überkamen auch immer mehr Zweifel, ob dies wirklich das war, wonach wir suchten. Zwischendurch haben wir immer wieder Witze gemacht, dass es ja auch ein Leichenteil oder Ähnliches sein könnte.
Den unteren Knoten konnte man auch so gut wie nicht lösen. Melanie und Cèline waren dafür den Strumpf aufzureißen, was wir am Ende dann auch getan haben.

Zu unserer Enttäuschung entpuppte sich das plastikverpackte Dreieck nicht als Cache.
Es war einfach nur ein braunes, in Frischhaltefolie gewickeltes Dreieck.
Nach Vorschlägen wie "das ist Schokolade" "oder Scheiße" hat Cèline es dann mit Stöckern ausgewickelt. Das Braune war schmierig und das Dreieck war crèmefarbend und fest.
Da kam mir kurz der Gedanke, dass es doch ein Knochenstück sein könnte.
Das Braune sah aus wie geschmolzene Schokolade -was bei diesen Temperaturen wieder nicht sein konnte. Im groben hätte es eine Hälfte eines "Nippons" sein können.
Wir haben es als den Schokoladenvorrat eines Penners abgestempelt und sind gegangen, wobei wir keine 3 Meter weiter den richtigen Cache in einer Tupperdose gefunden haben -in einem Baumstumpf...natürlich!

Montag, März 17, 2008

Wodka. In Farbe. Und bunt.

Mein Türkeiurlaub war wirklich ganz gut. Aber um jetzt nicht alles zu erzählen, kommen hier nur ein paar kleine Geschichten hin.

Am ersten Abend bin ich mit Mama vorm Abendessen noch ein klein wenig durch die Hotelanlage geschlendert. Bei einer Kurve um den Pool hat es mich dann doch interessiert, wie kalt wohl das Wasser sei. Also bin ich ganz an den Rand und hab meine Hand reingehalten. Es war sau-kalt. Ich bin zurück zu Mama und als wir gerade wieder über ein Stück Rasen zum Weg wollten, war sie auf einmal weg. Als ich mich nach ihr umdrehte, sah ich, dass sie am Boden kniete.
Sie ist auf ein Gitter, unter dem eine Wasserrinne für überschüssiges Pool- und Duschwasser verlief, getreten. Das Gitter lag nur lose auf, und sie ist mit dem Gitterstück eingebrochen.
Es ist zwar nichts passiert, aber sie hat den Rest des Urlaubs einen großen Bogen um Gitter gemacht.


Toni, der hoteleigene Fotograf, hat Abends nach dem Essen die Leute im Restaurant abgefangen, um mit ihnen kitschige, gestellte Fotos zu machen, die man anschließend von ihm für viel Geld kaufen konnte. Und das jeden Abend! Man konnte gar nicht an ihm vorbei, da er sich immer geschickt, in einigem Abstand, vor die einzige Tür gestellt hat.
Am ersten Abend dachte ich, ich bin mal ganz gewitzt und schleich mich hinten um ihn herum nach draußen. Anfangs klappte das auch noch sehr gut, und Toni hat mich nicht bemerkt. Als der Türknauf schon fast greifbar war, blieb mein Fuß allerdings an einer klitzekleinen Stufe -die war maximal eine Fingerkuppe hoch- hängen und ich kam ins stolpern. Ich konnte mich zwar wieder fangen, aber leise und unauffällig war das nicht mehr...
Wir haben zum Verlassen des Restaurants darum danach immer versucht, einen Zeitpunkt abzupassen, in dem Toni gerade mit anderen Urlaubern beschäftigt war.


Danach sind wir dann in unser Zimmer. Während Mama im Bad beschäftigt war, hab ich das Zimmer erkundet und den Safe gefunden. Er stand noch offen. Mit der einen Hand hab ich nach der Beschreibung für den Safe gegriffen. Die andere Hand war am Drehgriff des Safes und hat diesen einfach gedreht. Ich konnte dagegen einfach nichts machen! Als ich bemerkte, was ich da -unbewusst- tue, war's auch schon zu spät. Die Bolzen der Safetür waren eingerastet und der Griff ließ sich nicht mehr drehen...
So hab ich den Safe leider total unbrauchbar gemacht. Ich hoffe die im Hotel haben das wieder hinbekommen.


Unsere Zimmertür konnte man von drinnen nicht abschließen, dafür gab es da einen kleinen Sicherheitsbügel, den man vorlegen konnte. Das haben wir natürlich gemacht und das ganze dann recht häufig ausprobiert. Die Tür hing zwar noch etwa 5cm auf, aber wurde dann vom Bügel gestoppt.
Den Rest des Abends haben wir auf dem Bett verbracht, fern gesehen und gelesen. Immer mal wieder hörte man draußen Leute vorbeigehen, die sich laut unterhielten, oder noch lautere Rollkoffer hinter sich herzogen. Bei jedem haben wir -auch nicht gerade leise- gelästert und gesagt, dass es sich so anhört, als wenn sie mit ihren Koffern direkt bei uns durchs Zimmer rollen.
Naja, so falsch war das gar nicht... Nachdem wir den Sicherheitsbügel so oft ausprobiert hatten, hatten wir beim letzten Mal die Tür nicht richtig geschlossen, und so stand sie offen. Da muss man sich nicht wundern, dass es sich so anhört, als wenn da ständig Touris durch unser Schlafzimmer laufen...


In der ersten Nacht gab es ein Gewitter. Das war mit abstand das lauteste, was ich je miterlebt habe -und das ohne jetzt zu übertreiben. Bei Blitzen war es echt tag-hell im Zimmer und der Donner so laut, das ein normaler Mensch davon wach wird. Ich war auch relativ schnell wieder auf, da ich mich unheimlich erschrocken hatte. Draußen konnte man zusätzlich auch noch aufgeregte, angetrunkene Deutsche hören. Ich hab leise nach Mama gerufen, um zu hören, ob sie auch wach ist. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass sie bei dem Lärm noch schläft. Als sie nicht antwortete und es wieder -noch lauter- donnerte hab ich noch mal leise "Mama?" gesagt, aber wieder kam keine Reaktion. Nach dem dritten Donnern war ich sehr irritiert, dass sie immer noch schläft und hab wohl etwas energischer "Mama!" gesagt, was sie dann letztendlich aufgeweckt hat. Dabei wollte ich das ja gar nicht, ich konnte ja nur nicht fassen, dass sie nicht wach ist. Danach hat es gar nicht mehr gedonnert...


Jedem, der mal in die Türkei fährt, kann ich nur raten, Finger weg von Cocktails!
Wir haben uns zwei "Sex on the beach" bestellt, das kennt man, damit kann man am wenigsten falsch machen, da auch die Zutaten wie hier waren. -Nicht wie beim CaLpirina, der nur aus Wodka, Zuckersyrup und Zitronensaft bestand...-
Der Cocktail war wunderschön geschmückt und die Farben waren knall bunt, er sah allerdings etwas zu durchsichtig aus.
Wie so oft trügt auch hier der schöne Schein. Man hätte auch Wodka pur trinken können, das hätte von Geschmack und Wirkung keinen Unterschied gemacht.


Alles in allem war es ein wunderschöner Urlaub.

Zitat vom Piloten: There are some turbulences, but don't worry.